myUOS: Erste Einblicke
Gestern hat die KIK beschlossen, das neue "Studierendenportal" myUOS trotz einiger Bedenken wegen der Performanz in den Produktivbetrieb übergehen zu lassen. Da mir das System ebenfalls neu war, habe ich heute mal einen Blick drauf geworfen. Und der erste Eindruck war...
...enttäuschend. Aber dazu gleich mehr.
Bei myUOS handelt sich sich (langfristig gesehen) um die Integration der diversen Online-Dienste der Universität unter einer gemeinsamen Oberfläche. Dies betrifft StudIP, Webmail, die Uni-Bibliothek, das Prüfungsverwaltungstool Opium sowie die Alumni-Seiten der Universität Osnabrück.
Im aktuellen Zustand beschränkt es sich aber auf eine "Single Sign-On"-Architektur. Man muss sich für all diese Seiten also nur einmal anmelden, solange man innerhalb von myUOS bleibt. Daneben gibt es eine "Startseite", auf der die wichtigsten Informationen aus den jeweiligen Diensten aggregiert werden.
Der Aufruf der Seiten erfolgt über https://myuos.uni-osnabrueck.de. Warum man sich bewusst gegen die einfachere Adresse https://my.uos.de entschieden hat, wurde bei der Präsentation offengelassen.
Anschließend erfolgt der Login. Oder auch nicht. Denn wie ich ja schon öfters angedeutet habe, bin ich überzeugter Opera-Benutzer. Die verantwortlichen Programmierer bei virtUOS aber wohl nicht. Denn nach dem Login sah das ganze nur so aus (anklicken zum Vergrößern):
Ich habe recht restriktive Cookie-Einstellungen, die das Auslesen nur Seiten der gleichen Domain erlauben. Vielleicht liegt es daran? Keine Ahnung, denn nachdem ich Cookies generell erlaubt habe und mich erneut einloggen wollte, sah ich dies hier:
Schade, damit ist das System für mich als Einstiegsportal erstmal gestorben, denn nur deswegen werde ich bestimmt nicht den Firefox anwerfen. Gut, zum Testen habe ich es dennoch getan, und das Ergebnis ist durchaus ansprechend (anklicken zum Vergrößern)
Besonders praktisch scheint mir die UB-Ampel zu sein, welche man sieht, nachdem man dem System die Nummer seines Bibliotheksausweises verraten hat:
Ich bin mir zwar über die Funktionsweise nicht sicher, und finde sie auch nicht erläutert, aber ich nehme mal an, dass sie Rot wird, wenn ein Rückgabetermin naht. Gelb kann das wohl nicht sein, denn für die Rückgabe meines Buches hab ich noch fast zwei Wochen Zeit; eine Warnung zu diesem Zeitpunkt wäre unangebracht. Falls sie erst bei einer Überschreitung Rot wird, wäre das Feature aber irgendwie nutzlos. Hier sollten die Entwickler dringend nachhelfen und die Bedeutung der Farben erläutern.
Fazit, nach einem ersten und sehr kurzen Blick: Ob man dieses System wirklich benötigt, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Der "Single Sign-On", also das Kernfeature der Architektur, sowie die UB-Ampel sind "nice to have", aber mehr auch nicht. Zudem funktioniert es nicht mit Opera, ist damit aktuell wertlos für mich. Die Anpassung der Layouts der einzelnen Module, die sehr stark voneinander abweichen, ist wohl der wichtigste nächste Schritt. Erst wenn die einzelnen Bereiche auch untereinander kommunizieren können, möchte ich von einem echten Mehrwert sprechen. Denkbar wäre zum Beispiel, StudIP-Nachrichten und Webmail ineinander zu überführen oder Literaturlisten direkt mit dem UB-Katalog zu verlinken, so dass man nicht lange nach dem Standort suchen muss.
Was mich noch interessieren würde, aber wozu ich noch keine Information gefunden habe: Aus welchem Topf kamen die Gelder für das Projekt? Ich habe da ja so einen Verdacht...